Geschichte der Schaumburg-Lippischen Mitteilungen (ab 2017 Schaumburgische Mitteilungen)
Die "Schaumburg-Lippischen Mitteilungen" veröffentlichten Forschungsergebnisse auf historischem und naturwissenschaftlichem Gebiet. Sie erschienen in zwangloser Folge. Im Jahre 1904, also vor 111 Jahren, erschienen erstmals die Schaumburg-Lippischen Mitteilungen, die wissenschaftliche Zeitschrift des Vereins. Die Beiträge kamen in den ersten Jahrzehnten aus der Mitte des Vereins, einige Bände wurden auch monographischen Schriften gewidmet. Hier wurden zum Beispiel die städtischen Statuten Stadthagens (Zaretzky, 1926), eine Arbeit über Stadthagens Gymnasium (Bernstorf, 1939), die Lindhorster Chronik des Magister Nothold (Rausch, 1957), Helge Bei der Wiedens Dissertation über Fürst Ernst Graf von Holstein-Schaumburg und seine Wirtschaftspolitik (1961), aber auch ein Buch über die Vogelwelt Schaumburg-Lippes (Sturhan, 1959) veröffentlicht. Die meisten Hefte enthielten aber mehrere Aufsätze, einige auch Buchbesprechungen. Inzwischen sind 35 Hefte erschienen. Nur in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts erschienen die „Mitteilungen“ einige Zeit lang jährlich, sonst in unterschiedlichem Abstand von mehreren Jahren. Das regelmäßige Erscheinen war zuweilen von Geldmangel beschränkt, hing aber wohl auch vom relativ kleinen Bezugsraum ab. In den letzten Jahrzehnten hatten sich daher die Schaumburg-Lippischen Mitteilungen zunehmend auch für Beiträge betreffend ganz Schaumburg geöffnet.
Seit 2017 werden die Mitteilungen nun als "Schaumburgische Mitteilungen" herausgegeben und sind erstmals ein Gemeinschaftsprojekt des "Schaumburg-Lippischen Heimatvereins" und des "Heimatbunds Grafschaft Schaumburg". Für den Schaumburg-Lippischen Heimatverein setzt sie die „Schaumburg-Lippischen Mitteilungen“ fort, für den Heimatbund der Grafschaft Schaumburg die Reihe „Schaumburger Heimat“, die zuletzt 1996 als „Land und Leute“ erschien. Beide Zeitschriften waren zuvor im Wesentlichen auf ihren jeweiligen Landesteil ausgerichtet und überschnitten sich vor allem bei Darstellungen der alten Grafschaft Schaumburg vor 1640.
Erstmals werden ganz bewusst die beiden jahrhundertelang in Grafschaft bzw. Fürstentum Schaumburg-Lippe einerseits und Grafschaft Schaumburg hessischen Anteils andererseits getrennten Landesteile gemeinsam zum Thema. Die Schaumburgischen Mitteilungen fassen heute damit gewissermaßen zusammen, was bereits im Mittelalter eins war und auch später, in den Zeiten unterschiedlicher Landeszugehörigkeit viel Verbindendes bewahrte.